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Radfahren in Schweinfurt: 83 Prozent wünschen sich breitere Radwege

ADFC-Fahrradklima-Test zeigt Probleme beim Radverkehr in Schweinfurt auf

Mehr als vier Fünftel (83 Prozent) der befragten Radler:innen sind der Meinung, dass die Radwege in Schweinfurt zu schmal sind. Dies zeigen die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) heute vorgestellt hat. Jede:r Fünfte (80 Prozent) fühlt sich beim Radfahren nicht sicher. Ebenso viele (81 Prozent) geben an, dass sie beim Fahren im Mischverkehr mit Pkw oft behindert und bedrängt werden. 78 Prozent fällt auf, dass es zwischen Auto- und Radfahrer:innen oft zu Konflikten kommt.

Wenig Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer

Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten fühlen sich auf dem Fahrrad als Verkehrsteilnehmer:in nicht akzeptiert. 78 Prozent sagen, dass sie auf den Radwegen und Radfahrstreifen nicht sicher fahren können. Auch die schlechte Führung an Baustellen wird bemängelt: 82 Prozent fällt auf, dass sie oft zum Absteigen und Schieben gezwungen werden. Fast genauso viele (83 Prozent) kritisieren, dass die Ampelschaltungen nicht auf Radfahrer:innen abgestimmt sind.

Mehrheit kann Schweinfurter Innenstadt gut mit dem Rad erreichen

Für mehr als die Hälfte der Schweinfurter Radfahrenden (62 Prozent) ist das Stadtzentrum gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Zwei Drittel (66 Prozent) geben an, dass die meisten Einbahnstraßen in der Gegenrichtung für Radfahrer:innen freigegeben sind. Trotz der positiven Aspekte meinen 69 Prozent der Befragten, dass Radfahren in Schweinfurt mehr Stress als Spaß bedeutet.

Radparken am Bahnhof für Pendler:innen nicht sicher

Rund die Hälfte (52 Prozent) der Umfrageteilnehmenden ist der Meinung, dass man von Schweinfurt aus komfortabel und ohne Umwege in Nachbarorte radeln kann. 53 Prozent fühlen sich auf dem Weg in benachbarte Gemeinden vor Unfällen sicher. Jede:r Zweite (50 Prozent) bemängelt jedoch, dass Pendler:innen ihr Rad nicht sicher und komfortabel am nächstgelegenen Bahnhof abstellen können.

Martin Dettmar vom ADFC Schweinfurt sagt: „Mit der Note von 4,2 liegt Schweinfurt deutlich unter der durchschnittlichen Bewertung. Denn die Radfahrer:innen in Schweinfurt sehen zu wenig Fortschritt in der Radverkehrsinfrastruktur, die einen echten Sicherheitsgewinn mit sich bringen. Nun muss die Stadt Schweinfurt endlich richtig loslegen, nach dem Motto „Sicher radeln – jetzt!“. Dass die Kommunen dafür die notwendigen Mittel bekommen, soll mit dem angestrebten Volksbegehren „Radentscheid Bayern“ erreicht werden, das noch diesen Sommer die Bürger:innen in die Rathäuser zum Unterschreiben rufen wird. Bereits am 7. Mai werden unsere Kinder ihre Wünsche nach einem sicheren Radverkehr zum Ausdruck bringen im Rahmen der Kiddical Mass Ausfahrt

Fotograf Martin Dettmar

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